Liebe Zeltstadtfreunde,
wir hoffen, dass ihr nach der Zeltstadt alle wieder gut zu Hause angekommen seid.
Um die Zeltstadt noch etwas Revue passieren zu lassen, grüßen wir euch heute mit einem Bericht zur Zeltstadt 2025 von Magdalene Schnabel (Mitarbeiterin auf der Zeltstadt, Vereins- und Vorstandsmitglied).
35. Zeltstadt in Deggingen/ Nordalb – eine Veranstaltung von Kirche im Aufbruch e.V.
„Millionen Augen reichen nicht, um zu erkennen, wie du bist. Nichts, was ich kenne, ist wie du. Nichts ist so schön, niemand so gut.“ Aus ca. 600 Kehlen im vollbesetzten Zelt schallt Lobpreis über die Nordalb bei Deggingen. Die Lobpreisband unter Leitung von Bastian Benoa leitet den Gesang an und sorgt für harmonische Begleitung. Es ist Bibelarbeit im Großzelt der Erwachsenen auf der 35. Zeltstadt in Deggingen in Baden-Württemberg, der größten Veranstaltung des Vereins Kirche im Aufbruch.
Claudia und Ralf sind schon zum 30. Mal auf der Zeltstadt, früher zusammen mit ihren drei Kindern, heute als Mitarbeiter, Ralf bei den Ordnern, Claudia im Segnungsteam. Ihre Kinder sind mittlerweile als Erwachsene auch Mitarbeiter im Kinderbereich und in der Eisoase. „Zeltstadt ist großartig“, sagt Ralf. „Zuerst haben wir uns ja jedes Jahr wieder angemeldet, weil unsere Kinder unbedingt wieder hingehen wollten. ‚Ich will immer und immer und immer auf die Zeltstadt gehen‘, sagte damals unsere Jüngste. Und gibt es etwas Besseres, als wenn die Kinder mit Begeisterung an einer christlichen Veranstaltung teilnehmen? Unsere Drei haben hier auf der Zeltstadt Jesus kennen gelernt, und das hat ihr und unser Familienleben entscheidend verändert.“
Gleichzeitig findet ein Gottesdienst der Jugendlichen statt, junge Menschen zwischen 15 und 19 Jahren singen mit ihrer Band „I love you, Lord“ und hören hier die gute Nachricht von Jesus. Aus mehreren weiteren Zelten tönen Lobpreislieder: Da gibt es unterschiedliche Altersgruppen: die „Spatzen“ mit Kindern zwischen 4-6 Jahren, Jubelpack (7-9 Jahre), Himmelsstürmer (10-12jährige), JIM (13-14jährige).
Seit 35 Jahren gibt es hier auf der Schwäbischen Alb die Zeltstadt. Anfang August 1991 fand sie zum ersten Mal statt mit 250 Teilnehmern unter der Leitung von Ortwin Schweitzer. Bereits im zweiten Jahr kamen 500 Leute, viele Familien, die sich alle selbst versorgen, und die Teilnehmerzahl wurde jedes Jahr mehr.
Vom 6.-14. August 2025 fand die Zeltstadt unter dem diesjährigen Thema „KreuzWortRätsel“ auf dem großen Gelände von Kirche im Aufbruch statt. Dieses Jahr waren es 1570 Dauergäste, davon 450 Mitarbeiter in praktischen, lehrenden und anderen geistlichen Bereichen, 370 Kinder und 140 Jugendliche. Zahlreiche Teilnehmer waren zum ersten Mal dabei.
Texte aus dem Kolosserbrief standen im Zentrum der Bibelarbeiten, die Daniel Soldner jeden Vormittag hielt. Was hat es mit dem Kreuz auf sich? Ein wirkliches Geheimnis des Glaubens.
Wir gingen dem nach, was es heißt, aus der Finsternis errettet und in das Reich Gottes geliebten Sohnes versetzt zu sein. (Kol. 1,13)
Hier ein paar Zitate aus einzelnen Bibelarbeiten:
- „Jede Lehre, die das Kreuz aus dem Zentrum zu rücken versucht, darf uns misstrauisch werden lassen. Denn das Kreuz Jesu ist Fundament und Mittelpunkt unseres Glaubens und Lebens.“
- „Unser ganzes Leben als Christen fließt aus der überfließenden Freude, dass uns durch Jesu Tod am Kreuz vergeben wurde.“
- „Wer aus dieser Vergebung Jesu lebt, kann nicht an Anklage, Ablehnung oder Verachtung anderer festhalten.“
- „Dieses Kreuz hat nicht nur die Schuld der Menschheit getilgt, sie hat die gesamte alte Menschheit ans Ende gebracht und unsere Feindschaft Gott gegenüber beendet.“
Anschließend konnte man an einem der 15 unterschiedlichen Seminare teilnehmen.
Unter anderem gab es einen Männerstammtisch, ein Frauencafé, in denen man sich über Fragen zum Glauben austauschen konnte. Ehefragen, Familie, die digitalisierte Welt und andere Themen wurden durchdacht. Wer ist der Heilige Geist, und was hat er mit mir zu tun? Das wurde im Seminar „Kraft und Vollmacht durch den Heiligen Geist“ mit Erwachsenen und Jugendlichen vertieft. Wer etwas über alternative Heilmethoden wissen wollte, konnte ins Seminar mit Michaela und Jörg Dippon gehen. Thomas und Ute Horn zeigten sieben Angebote der Botschaft vom Kreuz, um in geistlicher Autorität zu wachsen.
Ein Highlight ist jedes Jahr der Gottesdienst am Sonntagmorgen mit dem Theaterstück der „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ von „Dienet einander“ – eine unvergessliche Predigt ganz besonderer Art.
Am Abend gibt es Lobpreis sowie Vorträge von unterschiedlichen Referenten mit Segnungsangebot im Anschluss.
Auf der Zeltstadt wohnt jeder in seinem mitgebrachten Zelt oder Wohnwagen, die in einzelnen Kreisen zu Dörfern zusammengestellt sind. Mittags herrscht ein reges Treiben, weil jeder damit beschäftigt ist zu kochen oder sich an einem der Verkaufswagen etwas zu essen zu kaufen. Dann wird gespielt, es gibt Sportwettkämpfe, und auf der Plaza kann man sich beim gemütlichen Kaffee oder Eis treffen oder einer Lesung lauschen. Wer will, kann Seelsorge in Anspruch nehmen.
Auf der Zeltstadt wird im Kleinen gelebt, was das Anliegen von Kirche im Aufbruch ist: Wir nehmen Menschen mit in die Gegenwart Gottes, der durch seinen Heiligen Geist sein Reich ausbreitet. Ein Schriftzug über der Rezeption der Tagungsstätte Nordalb zeigt an, was dem Verein Kirche im Aufbruch wichtig ist: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere zufallen.“ (Mt. 6,33) Das ist immer wieder spannend und fordert uns heraus, dem uns liebenden Gott, Vater, Sohn und Heiligem Geist, zu vertrauen. So lehren und leben wir das auch in Seminaren, Jüngerschafts-Treffen und in den Gottesdiensten „Jesus feiern“ im Lauf des Jahres in unserer Tagungsstätte „Nordalb“.
Viel zu schnell sind die acht Tage Zeltstadt beendet. In Vorträgen, Seminaren, persönlichen Gesprächen, in der Seelsorge, im Gebet haben wir viel erfahren, durchdacht, erlebt. Emilio verkündet begeistert: „Nächstes Jahr bin ich Mitarbeiter bei den Spatzen!“ Die Abschlussveranstaltung beginnt mit Zeugnissen von Teilnehmern, die von Heilungen, Versöhnungen und neuen Erfahrungen berichten. Es gibt auch heute noch Wunder. Und Günter strahlt: Er hat Jesus auf neue Weise kennengelernt.
Nach der letzten Predigt, die von Grit-Angela Bertsch, der Leiterin von Kirche im Aufbruch, gehalten wird, brechen 1000 Leute ihre Zelte ab, nur die Mitarbeiter bleiben länger, und machen sich auf in ihre Heimatorte – Kirche im Aufbruch! Die Zeltstadt geht weiter; sie hört auf mit einem Doppelpunkt: Wir trachten nach Gottes Reich und sind gespannt, wie unser Alltag mit ihm gestaltet wird.
Magdalene Schnabel